BVB verliert gegen Kiel: Einzelkritik – Eine herbe Enttäuschung
Der Auswärtskampf gegen Holstein Kiel endete mit einer schmerzhaften 1:0 Niederlage für Borussia Dortmund. Ein Ergebnis, das bei vielen Fans und Experten für Fassungslosigkeit sorgt und eine detaillierte Einzelkritik der Spielerleistung notwendig macht. Die folgende Analyse beleuchtet die individuellen Leistungen der Borussen und sucht nach den Gründen für diese unerwartete Pleite.
Torwart: Gregor Kobel
Note: 3
Kobel war zwar nicht direkt am Gegentor Schuld, doch seine Leistung blieb durchweg unauffällig. Er hatte wenig zu tun, zeigte aber auch keine Glanzparaden und wirkte insgesamt etwas unsicher im Spielaufbau. In einer Partie, in der die Defensive insgesamt schwächelte, hätte man sich von ihm mehr Autorität und Kommandoführung erwartet. Die mangelnde Präsenz im Strafraum und einige unpräzise Abwürfe unterstreichen diese Kritik. Für einen Torwart seines Kalibers war es ein Spiel unter seinen Möglichkeiten. Die fehlende Dominanz im Sechzehner war deutlich sichtbar.
Abwehr:
Rechtsverteidiger: Mateu Morey
Note: 4
Morey zeigte offensiv wenig Impulse und wirkte defensiv überfordert. Er hatte große Probleme mit der schnellen Kieler Offensive und ließ wiederholt gefährliche Flanken zu. Seine Zweikampfquote war niedrig, und sein Passspiel präzise, aber zu wenig kreativ. Ein Spiel zum Vergessen für den jungen Spanier, der dringend an seiner Defensivstabilität arbeiten muss. Seine offensiven Aktionen waren selten gefährlich und brachten dem Spiel keinen nennenswerten Mehrwert.
Innenverteidiger: Mats Hummels
Note: 3
Hummels zeigte zwar Phasen, in denen seine Klasse aufblitzte, doch insgesamt war seine Leistung zu unkonzentriert. Er war oft zu langsam in den Zweikämpfen und verlor entscheidende Kopfballduelle. Seine Erfahrung hätte die Defensive besser stabilisieren müssen. Die Koordinationsmängel in der Abwehr waren auch mit seiner Präsenz spürbar. Er war trotz seiner Erfahrung an einigen entscheidenden Szenen beteiligt, welche zu gefährlichen Kontersituationen führten.
Innenverteidiger: Nico Schlotterbeck
Note: 3
Ähnlich wie Hummels präsentierte sich Schlotterbeck mit Licht und Schatten. Manchmal spielte er stark auf, in anderen Momenten fehlte ihm die nötige Konzentration und Übersicht. Die Abstimmung mit Hummels funktionierte nicht immer optimal. Er leistete sich auch einige unglückliche Aktionen, die den Gegner zu Chancen verhalfen. Die fehlende Absprache mit den Außenverteidigern war besonders deutlich sichtbar.
Linksverteidiger: Raphael Guerreiro
Note: 3.5
Guerreiro war der Aktivste in der BVB-Defensive, zeigte aber auch Schwächen. Offensiv brachte er einige gute Aktionen, konnte diese aber nicht ausreichend in Torchancen ummünzen. Defensiv leistete er sich zu viele Ballverluste im Mittelfeld und konnte die schnellen Kieler Angriffe nicht immer effektiv unterbinden. Seine Leistung war inkonsistent und schwankte zwischen guten und schlechten Phasen. Mehr Konsequenz in seinem Spiel wäre wünschenswert gewesen.
Mittelfeld:
Sechser: Jude Bellingham
Note: 2.5
Bellingham war, wie so oft, einer der wenigen Lichtblicke im BVB-Spiel. Er kämpfte unermüdlich, zeigte seine außergewöhnliche Technik und versuchte immer wieder, das Spiel zu lenken. Trotzdem reichte seine Leistung nicht aus, um das Team im Alleingang zu retten. Er war überfordert mit der defensiven Arbeit.
Achter: Emre Can
Note: 3
Can präsentierte sich als Kämpfer, leistete aber zu wenig im Spielaufbau. Seine Pässe waren oft ungenau, und er konnte das Spiel nicht effektiv kontrollieren. Er wirkte in manchen Phasen überfordert mit dem Tempo des Spiels. Seine taktische Disziplin war fraglich.
Achter: Julian Brandt
Note: 4
Brandt war weitestgehend unsichtbar. Er konnte sich kaum in Szene setzen und leistete wenig zur Offensivleistung des BVB bei. Seine Pässe kamen nicht an, und er verlor zu viele Zweikämpfe. Ein sehr enttäuschendes Spiel des Nationalspielers, der dringend zur Form zurückfinden muss. Seine mangelnde Präsenz im Mittelfeld war besorgniserregend.
Sturm:
Linksaußen: Karim Adeyemi
Note: 4
Adeyemi war zumeist in aussichtslosen Situationen und konnte sich nicht effektiv in Szene setzen. Seine Dribbling-Aktionen waren ungenau und seine Abschlüsse schwach. Ein enttäuschender Auftritt. Die fehlende Effektivität im Abschluss war eklatant.
Sturmspitze: Sebastien Haller
Note: 3.5
Haller bekam zu wenig Unterstützung von seinen Mitspielern und hatte daher kaum Möglichkeiten. Er arbeitete fleißig, konnte aber keine Torchance ausspielen. Seine Kopfballstärke konnte er kaum einsetzen.
Rechtsaußen: Donyell Malen
Note: 3
Malen hatte einige gute Ansätze, konnte aber seine Leistung nicht konstant abrufen. Seine Flanken waren oft ungenau, und er verlor viele Zweikämpfe. Ein mittelmäßiges Spiel, welches mehr Potenzial erwarten ließe. Die mangelnde Durchschlagskraft war auch hier deutlich.
Fazit:
Die Niederlage gegen Holstein Kiel ist eine bittere Pille für Borussia Dortmund. Die Einzelkritik zeigt deutlich, dass die gesamte Mannschaft weit unter ihren Möglichkeiten geblieben ist. Sowohl in der Defensive als auch im Angriff gab es eklatante Schwächen. Die mangelnde Abstimmung, zu viele unnötige Ballverluste und die fehlende Durchschlagskraft waren die Hauptgründe für diese unerwartete Niederlage. Der BVB muss dringend an der Defensivstabilität arbeiten und im Angriff mehr Effektivität zeigen, um in Zukunft wieder erfolgreich zu sein. Diese Niederlage sollte als Weckruf verstanden werden und die Mannschaft zu einer intensiven Selbstreflexion bewegen. Die kommende Zeit wird zeigen, ob der BVB aus dieser Niederlage lernen kann und wieder zu alter Stärke zurückfindet. Die Analyse legt nahe, dass sowohl taktische als auch individuelle Schwächen behoben werden müssen, um zukünftige Spiele erfolgreich zu bestreiten.